Die geplante Wohnbebauung auf dem Ravensberg Areal in Konstanz Petershausen bildet in ihrer Konfiguration mit dem Gebäudebestand ein neues nachbarschaftliches Quartier aus. Das städtebauliche Konzept der ORplan sieht vor, die beiden bestehenden Hochhäuser durch die neuen Gebäude in offener Blockrandbebauung einzurahmen (jeweils mit Anbauten nach Osten) sowie durch den straßenbegleitenden Zeilenbau an der Schneckenburgstraße zu verbinden. In der Quartiersmitte könnte das Gebiet durch zwei weitere Hochpunkte ergänzt werden. Dabei käme der Blockrandbebauung die Aufgabe zu, den Straßenraum maßstäblich zu begleiten, während die Hochpunkte im Innenbereich frei mit den bestehenden Hochhäusern in Beziehung träten. Im Norden könnte das Bürogebäude einen neuen Treppenhausturm erhalten und würde mit einem fünf-geschossigen Bürogebäude erweitert. An diese Erweiterung würden sich nach Süden ein Generationenhaus mit Kita im EG und großem Außenbereich nach Westen anschließen, sowie ab dem 1. OG geförderte Seniorenwohnungen mit Familienwohnen.
Das Gebäude an der Schneckenburgstraße verfügt im Erdgeschoss über ein Quartierscafé und eine Gewerbeeinheit, dazwischen liegt die Ein- und Ausfahrt zur Quartiers- und Tiefgarage. Eine weitere Ausfahrt liegt im Süden an der Gustav-Schwab-Straße.
Der breite baumbestandene Gehweg entlang der Schneckenburgstraße ist öffentlich geprägt, von dort könnte das Quartier erschlossen werden. Zudem bietet er durch die Baumgruppen im Süden und Norden öffentliche Bereiche und Eingangssituationen in das Ravensberg Areal. Das alte Pförtnerhäuschen könnte zum Mobilitätspunkt werden – dort wären vorgelagert die Stellplätze für Carsharing und E-Mobilität sowie weitere Angebote für das Quartier vorgesehen.
Im Quartiersinneren könnte eine private grüne Mitte entstehen, die sich von der Quartiersgaragenüberdeckung als Hügel in Form eines “Drumlins” nach Süden abstuft. Dort würde der Nachbarschaft Platz für Spiel und Aufenthalt geboten. Neue Baumpflanzungen und Flächen für Beete und urban Gardening könnten die private und gemeinschaftliche Grünfläche abrunden.
Der Schwerpunkt der Neubebauung liegt bei der Wohnnutzung. Die unterschiedlichen Wohnungstypen sind in verschiedenen Geschosswohnungsbauten untergebracht. Insgesamt wurde bei den verschiedenen Wohnungstypen großen Wert darauf gelegt, dass unterschiedlichen Wohn- und Lebensformen, wie Familien, Paaren, Singles, Senioren und Wohngemeinschaften, Raum geboten wird.
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Auftraggeber | Ravensberg Gruppe vertreten durch die Ravensberg GmbH Chemische Fabrik und die Ravensberg-Wohnungsbau GmbH |
Verfahren | Einstufiger, nicht offener Realisierungswettbewerb, mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren (30 Teilnehmer) |
Projektpartner | friedemann. Planungsgruppe LandschaftsArchitektur + Ökologie |
Jahr | 2020 |