Der Entwurf der ORplan sah vor, dass die beiden vorgesehenen Hallen für das Schulzentrum Südwest im vorgegebenen Baufeld so gruppiert und zu einem Gebäude zusammengefasst werden könnten, dass sich ganz natürlich eine Eingangszone bildet. Der L-förmige Baukörper könnte so selbstverständlich auf den durch die angrenzenden Schulhaus-Flügel bereits vorgezeichneten Eingangshof reagieren und diesen vervollständigen. Die Gruppierung der Hallen mit der Eingangszone im „Innengelenk“ würde zudem die separate, gesamte (Turniere) und parallele Bespielbarkeit beider Hallen ermöglichen. Auch die neuen Hallen wären, wie die abzubrechende Bestandshalle, etwa zur Hälfte abgesenkt.
Trotz Zusammenfassung wären die zwei Hallen als Baukörper jedoch deutlich ablesbar. Dabei wären sie – obwohl mit unterschiedlichen Abmessungen – einander ähnlich und die über die gesamte Hallenbreite laufenden gedeckten Oberlichter würden beiden Hallen eine signifikante Gestalt verleihen. Die Oberlichter böten durch ihre Ausrichtung und Geometrie bei möglichst geringem Wärmeeintrag eine gleichmäßige Lichtverteilung im Raum ohne zu blenden. Über die haustechnische Lüftung hinaus, böten die gedeckten Oberlichter mit motorisch betriebenen Fensterelementen die Möglichkeit einer natürlichen Belüftung und könnten eine natürliche Nachtauskühlung ermöglichen.
Außen würden die Hallen eine leichte hinterlüftete Fassade mit einer streifenförmigen, horizontalen Verkleidung erhalten, die sich im Bereich von transluzenten oder prismatischen Verglasungen in den Wänden oberhalb der Prallwandzone in Lamellen auflöst und damit zusätzlich die ansonsten nach außen geschlossenen Hallenfassaden rhythmisiert.
Die Sporthallen könnten soweit technisch sinnvoll möglich mit nachwachsenden Rohstoffen, d.h. im Wesentlichen aus Holz und Recyclingbeton hergestellt werden. Die Hallen wären ähnlich wie im Bestand ca. hälftig im Boden versenkt vorgesehen, um Aushub- bzw. Verfüllungsvolumen soweit wie möglich zu reduzieren. Dauerhaftigkeit, Nachhaltigkeit und damit auch Probleme mit wechselnden Grundwasserständen sollen durch Verzicht auf Schächte und Trassen unter den Sohlen vermieden werden.
Durch die Anlage der Hallen bliebe die ursprüngliche Wegeführung vollständig erhalten und würde nur im unmittelbaren Umfeld angepasst und ergänzt.
Auftraggeber | Stadt Karlsruhe |
Verfahren | Planungswettbewerb nach RPW mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb |
Aufgabe | Neubau einer zweifachen Dreifeld-Sporthalle in Karlsruhe-Oberreut |
Projektpartner | Ingenieurgesellschaft Meiss Grauer Holl (IGMGH) mbH & Co.KG, Tragwerksplanung |
Jahr | 2018 |