Die ORplan setzt sich schon seit vielen Jahren mit der Entwicklung des Hallschlags auseinander und war daher gesetzte Teilnehmerin beim Planungswettbewerb.
Unser Entwurf sieht vor, das die bestehende Gebäudestruktur der ehemaligen Daimlersiedlung durch die geplante neue Wohnbebauung komplettiert werden und in ihrer Konfiguration mit dem Gebäudebestand und der Freiraumgestaltung ein neues nachbarschaftliches Quartier ausbilden könnte.
Die Leitidee des städtebaulichen Konzeptes “Weiterbauen” ist dabei, die Typologien ortsbezogen zu ergänzen und die heute vorhandenen räumlichen, aber auch baulichen Barrieren im Quartier zu überwinden. Der Vernetzung des Quartiers mit dem angrenzenden Stadtteil Hallschlag käme dabei eine besondere Bedeutung zu. Wichtige Wege zu den flankierenden Haltestellen, der neuen Grünen Achse des Hallschlags sowie zu den Sportangeboten in den angrenzenden Stadtgebieten würden aufgegriffen und gestärkt.
Die ehemalige Daimlersiedlung würde durch die Neuplanung zu einem dichten Wohnquartier im Hallschlag werden. Der parkhafte Charakter der großzügigen Freiflächen soll auch im Kontext der Nachverdichtung erhalten bleiben und gestärkt werden. Eine Serie von drei Plätzen gäbe dem Quartier einen neuen Rhythmus und würde die verschiedenen Bereiche mit den angrenzenden Gebieten vernetzen.
Der Schwerpunkt der Neubebauung läge bei der Wohnnutzung. Die unterschiedlichen Wohnungstypen und Sonderwohnformen wären über das gesamte Quartier verteilt in den Neubauten untergebracht. Um die gewünschten Geschossflächen zu erreichen und dabei möglichst wenig neue Flächen zu versiegeln, werden in drei Bauabschnitten lediglich neun Häuser vorgeschlagen. In Ergänzung der stadtbildprägenden Hochhausscheiben würden wir drei Hochpunkte mit bis zu 17 Geschossen vorschlagen, die über ca. 290 Wohneinheiten in allen gewünschten Wohnungsgrößen (1- bis 5-Zimmer-Wohnungen) verfügen. Zu den Plätzen und Freiflächen könnten in den Erdgeschossen Nutzungen wie ein Inklusionscafé, ein Kiosk, ein Ladengeschäft mit Paketpunkt und eine Kita Platz finden. Der Gelenkpunkt zwischen Ost und West würde zum Quartiershaus, das einen Sockelbereich zur Rostocker-Straße mit Quartierstreff und Mobilitätspunkt beherbergt. Die gestaffelten Zeilen an der der Rostocker-Straße wären ebenfalls fast ausschließlich mit Wohnungen belegt. Nur das etwas größere und höhere Auftaktgebäude im Westen hätte mit einer zweiten Kita in EG und Teilen des 1. OG eine weitere Sondernutzung. Alle Wohnungen hätten einen Freisitz und wären barrierefrei. Zudem wären rollstuhlgerechte Wohnungen in alle Häuser eingestreut.
Das Quartier wäre künftig autofrei und würde neben einer großen heute schon vorhandenen Tiefgarage eine neue oberirdische Quartiersgarage an der Düsseldorfer Straße erhalten.
Auftraggeber | GWG Gruppe Stuttgart |
Verfahren | Nicht offener Planungswettbewerb nach RPW 2013 |
Projektpartner | Pfrommer + Roeder Freie Landschaftsarchitekten BDLA, IFLA, Stuttgart |
Jahr | 2023 |